Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024
SPORTRASEN
nahe Bauweisen stellen hingegen eine einfachere Variante im Schichtaufbau eines Naturrasens dar, die weiter unten grafisch dargestellt werden. Pauschal gilt: Je höher die Anforderungen an den Platz, desto aufwendiger ist auch sein Unterbau. So kommt die bodennahe Bauweise überwiegend auf Pätzen im ländlichen Raum mit geringer Nutzungsintensität zum Einsatz. Je höher die Spielklasse und Nutzungsintensität, desto häufiger ist die Bau weie mit flächiger Dräschicht und Drainage anzutreffen.
Linierung Linien werden mit Flüssig- oder Trockenfarbe in einer Breite von 120 mm aufgetragen. Qualitätskriterien: Leucht- und Deckkraft, Trockungsdauer, Umweltverträglichkeit und Beständigkeit gegen Nässe. Kalkhaltige Trockenfarben können auf Dauer zur Beschä digung des Rasens führen. Vorgaben für den Bau von Naturrasen-Sportplätzen (auch: „Sportrasen“) liefert in Deutschland die DIN 18035-4. Sie be schreibt die Anforderungen, die eine Sportrasenfläche zu erfül len hat und mit welchen Bauweisen dies erreicht wird. Oberstes Ziel ist immer sowohl eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit als auch Speicherfähigkeit von Feuchtigkeit und Nährstoffen. Das folgende Beispiel bezieht sich auf eine von vier etablierten Bauweisen – die Bauweise mit flächiger Dränschicht. Boden
Rasen Ob Rollrasen oder Saatgut – das Ergebnis ist dasselbe. Beide Varianten können genutzt werden, sobald die Wurzeln fest im Erdreich angewachsen sind. Zeitersparnis und höhere Kosten (Rollrasen) stehen hier einem höheren Zeitaufwand und geringe ren Kosten (Saatgut) gegenüber. Meist kommen Weidelgras- und Wiesenrispe-Mischungen zum Einsatz. Die optimale Zusammen setzung orieniert sich an den Ansprüchen des Vereins und den örtlichen Gegebenheiten. Rasenheizung Wird oberhalb des Baugrunds verlegt. Warmes Wasser in den Rohrleitungen erwärmt den Platz und sorgt für das Abschmelzen von Eis und Schnee bzw. für eine vegetationsfreundliche Boden Temperatur. Aufgrund hoher Bau- und Betriebskosten kommen Rasenheizungen meist nur im (semi-)professionellen Bereich zum Einsatz. Baugrund Die Wasserdurchlässigkeit des Baugrunds entscheidet unter an derem über die bevorzugte Bauweise. Bei einem wasserdurch lässigen Baugrund kann die einfachere bodennahe Bauweise gewählt werden, bei wasserundurchlässigem Baugrund ist eine Dränschicht einzubauen.
+ + –
schnelleres Abtrocknungsverhalten höhere Anzahl an Nutzungsstunden höherer Wasser- und Nährstoffbedarf
Rasendecke Rasentragschicht Dränschicht / Dränage
Baugrund
Bauweise mit flächiger Dränschicht
Quelle: DFB-Empfehlungen „Kernfragen der Fußballinfrastruktur“
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