HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

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BEIM EX-BUNDESLIGASPIELER ALEXANDER PETERSSON ZU SEINEM ERFOLGREICHEN COMEBACK MIT 44 JAHREN BEI VALUR REYKJAVIK. NACHGEFRAGT

Im Herbst 2023 hatten Sie auch einen Gastauftritt in Katar bei Al-Arabi. Wie kam es dazu? P etersson : Als ich die Anfrage für das Turnier bekam, sagte ich zuerst, ich wüsste nicht, ob ich im November überhaupt noch am Leben bin. Aber dann war ich doch ganz fit und der Ausflug war sehr interessant. Haben Sie bei dem Turnier auch an dere Stars aus Europa getroffen? P etersson : Petar Nenadić war da und noch paar andere alte Bekannte. Nationalmannschaft-Coach Snorri Guðjónsson ist auch ein Freund von Ihnen. Was sagen Sie, wenn auch er anruft? P etersson : Ich stand zuletzt noch im erweiterten Kader, aber jetzt ist damit Schluss. So gut bin ich nicht mehr. Sie haben in der vergangenen Saison den isländischen Pokal und den EHF European Cup 2023/24 gewonnen. Wollen Sie zum Karriereende noch den Meistertitel? P etersson : Mindestens (lacht). Theoretisch ginge noch mehr, wir spielen aktuell auch in der EHF Euro pean League, aber da haben wir nicht so gute Chancen. Auf die Reisen nach Melsungen und Vardar freue ich mich allerdings sehr. Es macht auch nach 26 Jahren Profikarriere großen Spaß, in dieser Atmosphäre Handball zu spielen. Zita Newerla 

Bis wann kann man Ihrer Meinung nach Handball spielen? A lexander P etersson : Wenn man nur in der Abwehr eingesetzt wird, kann man die Karriere durchaus et was hinauszögern. Ich denke aber, dass es meine letzte Saison ist. Das haben Sie über die Spielzeit 2021/22 auch gesagt. Wie kam es jetzt zum Comeback? P etersson : Nach meinem offizi ellen Karriereende lebte ich noch ein ganzes Jahr in Deutschland. Meine Frau Eivor arbeitete bereits als Lehrerin auf Island und ich kümmerte mich quasi „als Haus mann“ um unsere Söhne. Tomas ging dort noch zur Schule, spielte Fußball bei Astoria Walldorf und Lukas stand bei Hoffenheim im Tor. Vormittags war ich meistens auf dem Golfplatz und abends, während die Jungs ihre Trainings einheiten absolvierten, schwitzte ich im Kraftraum. Zwischendurch bekochte ich unsere Männer-WG und erledigte, was so anfiel. Im Sommer 2023 zogen Sie dann auch nach Island. P etersson : Es dauerte nicht lange und mein Telefon klingelte. Óskar Bjarni Óskarsson, Coach von Valur und ein guter Freund von mir, fragte mich, ob ich mitmachen will. Was sagten Sie? P etersson : Warum nicht? Die Ant wort kam vielleicht etwas schnell, ein

ganzes Jahr hatte ich ja mit keinem Team trainiert.

Wie hat sich der Neustart angefühlt? P etersson : Nach jeder Trainings einheit war ich froh, dass ich mir nichts gebrochen habe. Drei bis vier Wochen später fühlte sich aber alles wieder normal an.

Foto: Valur Reykjavik

Waren Fans und Medien nicht überrascht? P etersson : Am Anfang gab es so gar einen regelrechen Hype. Es hieß, wow, Aaron Palmarsson und Alex Petersson spielen wieder hier, in der Liga! Drei Spiele später hat das dann niemanden mehr interessiert – so ist Island.

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AUSGABE #59 5/2024

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