HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

Kämpfer, Kapitän und Vorbild Eine schwere Knieverletzung zwingt Paul Drux im Alter von nur 29 Jahren zum Karriereende. Seinem Verein, den Füchsen Berlin, wird er wohl trotzdem erhalten bleiben.

M eist sind es die kleinen Ge schichten, die Randnotizen und Nebensätze, die etwas über einen Menschen aussagen. Von Paul Drux etwa ist eine Anekdote in klusive Zitat aus dem Herbst 2022 überliefert, die ihn auf den Punkt be schreibt. Jaron Siewert, der Trainer der Füchse Berlin, hatte seinen Rück raumspieler gerade zum Nachfolger von Hans Lindberg ernannt und ihn zum Mannschaftskapitän befördert, es war eine ebenso logische wie folge richtige Entscheidung. Schließlich trug

 Ob ihm das nichts ausmache, woll te HANDBALL inside seinerzeit in den: Weil die Füchse ihren Kader zuvor aufgerüstet hatten – unter anderem mit Mathias Gidsel – und der Kon kurrenzkampf besonders ausge prägt war, begann seine eigentliche Arbeit an Spieltagen fortan erst nach 15 bis 20 Minuten. Drux war zu die sem Zeitpunkt der einzige Kapitän der Handball-Bundesliga, der von der Bank auf die Platte kam und seine Fähigkei ten mit Verzug einbringen konnte.

Drux, damals 27, schon mehr als ein Jahrzehnt das Trikot seines Vereins. Er war nicht nur dienstältester Profi bei den Berlinern, sondern auch unum strittener Führungsspieler. Einer, der immer voran- und im Zweifelsfall dort hin geht, wo es wehtut. Einer, der in kritischen Situationen stets den Mund aufmacht und sich trotzdem nicht zu wichtig nimmt, kurzum: Einer mit echtem Vorbildcharakter, zu dem die Mitspieler aufblicken. Allerdings war das neue Amt für Drux auch mit einem ungewöhnlichen Kompromiss verbun

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