Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024

Kostengruppen gemäß DIN 267

100 Grundstück • 110 Grundstückswert • 120 Grundstücksnebenkosten • 130 Rechte Dritter 200 Vorbereitende Maßnahmen • 210 Herrichten • 220 Öffentliche Erschließung • 230 Nichtöffentliche Erschließung • 240 Ausgleichsmaßnahmen und -abgaben • 250 Übergangsmaßnahmen 300 Bauwerk – Baukonstruktionen

steigender Nutzfläche schon zu einem beträchtlichen Kostenfaktor werden. Gehört zum Sportplatz-Projekt auch ein Trainingszentrum oder eine Sporthalle, ergeben sich Kostenauf stellungen, deren Hauptanteil in KG 300 und 400 liegt. Bei einem reinen Sportplatz sind diese jedoch kaum re levant. Vielmehr enthalten bei Sport anlagen- und Freiraum-Planungen die Positionen in der KG 500 die wesentli chen Beschreibungen, u.a. in KG 520 die befestigten Flächen, in KG 550 die Einbauten in Außenanlagen (Fahrrad ständer, Sprunggruben, Fußballtore etc.) und in KG 570 die Planz- und Saatflächen (Sport- und Landschafts rasen etc.). Schon ein normales Sport platz-Projekt kann in der Kostentabelle gemäß DIN 276 allein in der KG 500 für über 500 Zeilen mit Details sorgen. Die Baukostenermittlung bzw. Kostenschätzung erfolgt in DIN-For mularen, um eine Verlgeichbarkeit und fachlich exakte Beschreibung zu gewährleisten. In der Praxis findet dies indessen nicht immer statt. Oft werden Kostengruppen und Gewerke im Stil des jeweiligen Planungsbüros zusam mengefasst und präsentiert. Typisch sind hier Präsentationsfolien, wie sie für Informationsveranstaltungen im Vorfeld von Ratsentscheidungen statt finden. Da es für den Bauherren u.U. im Detail nicht interessant ist, wie vie le Kubikmeter an Schüttgut welcher Dichte angeliefert werden soll, mag diese Vereinfachung in der Kommuni kation, die sich nicht hauptsächlich an Fachleute richtet, auch dienlich sein. Ausschreibungen und Aufträge finden dann wieder in der Fachsprache statt.

und Zaunanlagen zu kalkulieren. Hier mit ist beispielsweise auch ein Rahmen abgesteckt, anhand dessen Förder gelder bemessen werden. Die Sport geräte-Ausstattung kann mehr oder weniger gemäß Katalogpreisen der Anbieter berechnet werden. Die Bau kosten unterscheiden sich allerdings immer noch je nach Region, so können abgelegene Standorte zusätzlichen Lo gistik-Aufwand bereiten. Es liegt in der Verantwortung des federführenden Planers, dem Auftraggeber nicht nur eine funktional und wirtschafltich op timierte Lösung zu erarbeiten, sondern auch das örtliche Konfliktpotenzial zu erkennen, sofern es zur Explosion der Kosten führen könnte. Entsprechende Gutachten gehören zum Projekt; die Missachtung von Auflagen oder Klagen von Anwohnern könnten zum Entzug der Bau- oder Betriebsgenehmigung führen. Ein erfahrener Fachmann ist darüber hinaus beispielsweise auch gefragt, um potenzielle Probleme mit der Geländebeschaffenheit zu erken nen und Lösungen anzubieten. Wegen all dieser Faktoren ist es am Ende nie möglich, ein Sportplatz-Projekt als Schablone für ein weiteres anzulegen. Auch führt die Kostenermittlung ge mäß Baukasten-Prinzip mit Pauscha len allein nicht zum Ziel. Es kann im laufenden Projekt be kanntlich immer noch zu unerwar teten Kostensteigerungen kommen. Je weiter es voranschreitet, desto en ger wird, wenn alles tatsächlich nach Plan verläuft, grundsätzlich aber der Korridor für Preisspannen bei den Bau-Summen und damit auch den Honoraren. In den ersten Planungs phasen kann die Schätzung für die später zu erwartenden Gesamtkos ten noch bis zu rund 40% nach oben und unten auspendeln. Im weiteren Verlauf wird mit Rückstellungen von ca. 20 % kalkuliert, gegen Ende sollte die Genauigkeit der Schätzungen sich deutlich in Richtung 0 % bewegen. 

• 310 Baugrube/Erdbau • 320 Gründung, Unterbau • 330 Außenwände/Vertikale Baukonstruktionen, außen • 340 Innenwände/Vertikale Baukonstruktionen, innen • 350 Decken/Horizontale Baukonstruktionen • 360 Dächer • 370 Infrastrukturanlagen • 380 Baukonstruktive Einbauten • 390 Sonstige Maßnahmen für Baukonstruktionen

400 Bauwerk – Technische Anlagen • 410 Abwasser-, Wasser-, Gasanlagen • 420 Wärmeversorgungsanlagen • 430 Raumlufttechnische Anlagen • 440 Elektrische Anlagen • 450 Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen • 460 Förderanlagen

• 470 Nutzungsspezifische und verfahrenstechnische Anlagen • 480 Gebäude- und Anlagenautomation • 490 Sonstige Maßnahmen für technische Anlagen 500 Außenanlagen und Freiflächen • 510 Erdbau • 520 Gründung, Unterbau • 530 Oberbau, Deckschichten • 540 Baukonstruktionen • 550 Technische Anlagen • 560 Einbauten in Außenanlagen und Freiflächen • 570 Vegetationsflächen • 580 Wasserflächen • 590 Sonstige Maßnahmen für Außenanlagen und Freiflächen 600 Ausstattung und Kunstwerke

• 610 Allgemeine Ausstattung • 620 Besondere Ausstattung • 630 Informationstechnische Ausstattung • 640 Künstlerische Ausstattung • 690 Sonstige Ausstattung 700 Baunebenkosten • 710 Bauherrenaufgaben • 720 Vorbereitung der Objektplanung • 730 Objektplanung • 740 Fachplanung • 750 Künstlerische Leistungen • 760 Allgemeine Baunebenkosten • 790 Sonstige Baunebenkosten 800 Finanzierung • 810 Finanzierungsnebenkosten • 820 Fremdkapitalzinsen • 830 Eigenkapitalzinsen • 840 Bürgschaften • 890 Sonstige Finanzierungskosten

Pauschalen: Nur bedingt anwendbar

Es ist im Sportplatzbau üblich, mit Richtwerten bzw. Kostenpauschalen für m², m³ oder lfm. etwa betreffend den Kunstrasen, Tragschicht-Material

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