Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024

INFRASTRUKTUR

 Lux Die Beleuchtungsstärke wird in Lux (lx) angegeben und setzt sich aus mehreren Parametern zusammen. So steht der Lux-Wert, der auf einer Fläche gemessen wird, in Relation zu deren Entfernung zum Lichtpunkt (der Lampe/den Lampen). Ferner ergibt sich die in Lux gemessene Wirkung unter anderem aus dem Licht strom (Lumen) und der Leuchtdichte. An einem hellen Tag erreicht das Sonnenlicht bis zu 100.000 Lux. Da es sich bei Lux um einen Durchschnittswert vieler an gemessener Punkte handelt, ist oft auch angegeben, innerhalb welcher Toleranz Schwankungen auftreten. Neben der horizontalen Beleuchtungsstärke wird auch die vertikale angegeben, um die Ausleuchtung des ge samten Spielgeschehens zu berücksichtigen. Lichtfarbe und Farbwiedergabe Die Lichtfarbe und Farbwiedergabe beschreiben die Ei genfarbe und farbige Wirkung des von der Lampe ausge henden Lichts. Die Lichtfarbe wird von der Farbtemperatur bestimmt, die maßgeblich von der Lichtquelle abhängt. So besitzen Weißlichtquellen, wie etwa Metalldampfhoch drucklampen, eine hellere Lichtfarbe als beispielsweise „gelbe“ Natriumdampfhochdrucklampen. Die Lichtfarbe wird anhand der Farbtemperatur bestimmt, die wiederum in Kelvin gemessen wird. Leuchtmittel werden demnach in drei Gruppen unterteilt. Wie natürlich Farben wiederge geben werden, wird mit dem Index Ra berechnet. Als Opti mum in der Farbwiedergabe gilt der Wert 100. Lichtrichtung und Schattigkeit Die Lichtrichtung stellt ein wichtiges Gütemerkmal der Beleuchtungsqualität dar. Die Lichtrichtung entscheidet über die Schattenbildung, die wiederum sehr auf die Se heigenschaften der Sportler wirkt. Durch die Sportstät tenbeleuchtung sollten möglichst ausgewogene Schat ten mit weichen Rändern entstehen. Lumen/Lichtstrom Lumen (lm) beschreibt den Lichtstrom einer Strahlungs quelle. Dieser ist gleichbedeutend mit der kompletten von einer Leuchte abgegebenen sichtbaren Leistung. Der Lichtstrom ist im Gegensatz zur Beleuchtungsstärke, die in Lux angegeben wird, nicht von der Flächengröße ab hängig, auf die er fällt. Die Beleuchtungsstärke beträgt 1 Lux, wenn ein Lumen einen Bereich von 1 m² gleich mäßig erhellt.

kann allenthalben reichen, um die Betriebsgenehmigung zur Beleuchtung einer ganzen Sportanlage zu gefährden. Auch bei Verwendung der modernen LED-Strahler ist das Thema nicht vom Tisch. Ohne Reflektoren zur Lenkung des Lichts ist eine normkonforme Beleuchtung so gut wie nicht zu erreichen und sind Emissionen nicht auszuschließen. „Mit der Strahler-Geometrie unserer Produkte“, so Hauke Petersen, erreichen wir eine Entblendung, die nicht nur den Sportlern und Nachbarn der Anlage entgegenkommt, son dern auch der örtlichen Flora und Fauna. Wir können damit ausschließen, dass Insekten unnötig angezogen werden, und die Blendfreiheit garantieren wir mit unseren asymmetri schen Strahlen und den bis zu 68 cm langen Blendschutzen ohnehin“. Entsprechende Lösungen muss jeder Hersteller, der sich für Projekte der Spielfeldbeleuchtung empfiehlt, im Repertoire haben – und er sollte anhand seiner Referenzen auch nachweisen können, dass diese sich bewährt haben. Der Auftraggeber sollte sich bei der Produktauswahl und Ausschreibung entsprechend Bestätigung einholen. Während es vorrangig der UV-Anteil im Licht ist, der Insekten anzieht, wirkt sich auch die asymmetrische Optik in Bezug auf die für den Insektenschutz wichtigen Dunkel zonen deutlich aus. Aber darüber hinaus ist vor allen Din gen seit einigen Jahren die Farbtemperatur Gegenstand der Forschung sowie von Diskussionen und Regelungen. Zwar verursachen LED-Leuchtmittel sehr wenig UV-Strahlung und die Anlockwirkung von Entladungslampen jeglicher Farbtemperatur ist deutlich höher – aber man ist zu der Er kenntnis gelangt, dass das blaue Spektrum des kaltweißen Lichts sich in jedem Fall ungünstig auswirkt. Die Wahrnehmung, welche Lichtfarbe als angenehm empfunden wird, unterliegt einem kontinentalen Nord Süd-Gefälle. Während im Norden warme Lichtfarben (2.700 K) als angenehm empfunden werden, bevorzugt der Mensch im Süden eher kältere Lichtfarben (5.000K). Es spielt darüber hinaus die Energieeffizienz mit hinein, die bei kaltweißem Licht wiederum besser ausfällt als bei warmweißem Licht. Ein guter Kompromiss in Bezug auf die Effizienz stellt somit die Lichtfarbe 4.000 K dar. In Bezug auf den Insektenschutz sollte man jedoch bedenken, dass die Lichtfarbe 4.000 K einen doppelt so hohen Blauanteil hat wie die Lichtfarbe 2.700 K. LED-Leuchtmittel können hinsichtlich vieler Parameter gut eingestellt werden, und mittels moderner Funk-Steuerung lässt sich die Helligkeit auf das benötigte Maß, entsprechend der Anforderung, auf umweltverträgliche Werte reduzieren. Mittlerweile ist die Diskussion dahingehend entschieden, dass in Österreich 3.000 K vorgeschrieben sind und in Deutsch land qua Kommunalrichtlinie die Förderung auf Projekte be grenzt wird, die sich am Wert 4.000 K orientieren. 

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