Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024

INFRASTRUKTUR

Mittlere Beleuchtungsstärke/Gleichmäßigkeit Ein Berechnungs- und Messraster dient dazu, beim Einrichten einer Anlage die gewünschte Gleichmäßig keit der Beleuchtung auf dem Spielfeld zu erreichen. In der Breite von 68 m ergeben sich 8 Messpunkte, in der Länge von 105 m 11 Punkte (8 x 11 = 88 Messpunk te). Der Mittelwert ist die mittlere Beleuchtungsstärke. Wird insgesamt ein Beleuchtungswert von z. B. 500 Lux erreicht, ist dies ein Mittelwert aller Messpunkte. In der DIN12193 wird 0,5 (Kl.3), 0,6 (Kl.2) und 0,7 (Kl.3) gefordert. Stand der Technik ist 0,7 bis >0,9 schon ab Klasse 3 (min/av 0,7) bzw. laut Norm: U2hor Vorschaltgeräte Zwischen einer oder mehreren Entladungslampen und dem Versorgungsstromkreis werden Vorschaltgeräte installiert, um die Strombegrenzung zu regulieren und das Leuchtmittel vor der Zerstörung durch eine zu hohe Gasentladung zu schützen. Je nach Leuchtentyp und Einsatzgebiet werden unterschiedliche Vorschaltgeräte eingesetzt. Die richtige Kombination ist maßgeblich für eine hohe Qualität und Lebensdauer der installierten Beleuchtung. Wartungsfaktor Die Beleuchtungsstärke jeder Anlage lässt durch Ver schmutzung der Leuchte sowie Alterung und Ausfall mit der Zeit nach. Wartungsmaßnahmen (z. B. Reini gung der Leuchten) bzw. der Wartungsfaktor (WF), der sich aus dem Lampenwartungsfaktor (LaWF) und dem Leuchtenwartungsfaktor (LWF) ergibt, sind integraler Bestandteil der Beleuchtungsplanung und Wirtschaft lichkeitsberechnung. Beim Flutlicht geht man von ei nem Wartungsfaktor von etwa 0,7 bis 0,9 aus. Watt/Wirkungsgrad Die Einheit Watt (W) bezeichnet die Energieaufnahme eines Leuchtmittels, nicht aber die Leistungsabgabe; nur ein geringer Teil der Energie wird in Licht umgewan delt. Der Rest, die Verlustleistung, ist die entstehende Wärme. Der Wirkungsgrad wird mit Lumen/Watt; lm/W beschrieben. Übertragen auf die Effizienz der Spielfeld beleuchtung gilt heute, dass LED-Systeme in der Lage sind, über 90 % des erzielten Lichtes auf die gewünsch te Fläche zu projizieren, während Strahler mit konventi onellen Leuchtmitteln maximal ca. 70 % erreichen. 

Tendenz zu wärmeren Lichtfarben

Steffen Burckhardt, Produktmanager beim Leuchten Hersteller Schmidt-Strahl GmbH informiert: „Bei der Reduktion der Farbtemperatur von 4.000K auf 2.700K verringert sich der Blau-Anteil um 50 %. Gerade bei Sport plätzen in Ortsrandlagen, in unmittelbarer Nähe zur Natur, weisen wir unsere Kunden immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, den Blau-Anteil zu reduzieren bei gleichzeiti ger Erfüllung aller lichttechnischen Anforderungen, sodass der Auftraggeber seinen Antrag auf Förderung einreichen kann. Denn die Farbtemperatur ist immer über die ein gebaute LED festgelegt. Nachträglich lässt sich über die Bestromung der LED nur noch die Leistung regulieren. Insgesamt ist eine Tendenz zu wärmeren Lichtfarben um die 3.000 K zu sehen. Oberhalb 4.000 K wird bei uns kaum noch etwas hergestellt. Wir haben schon vergleichsweise früh den Weg von 5.000 K zu 3.000 K eingeschlagen und die Beleuchtung stärker im Kontext der Umwelt betrachtet. Wir erfüllen, was gefordert ist – aber in dem Bewusstsein, alles in Einklang zu halten. Unter dieser Leitlinie normen konforme Produkte anbieten zu können, war eine Heraus forderung, die wir gemeistert haben. Hierzu gehört auch, dass wir die Wärme über das Gehäuse so ableiten, dass kei ne Temperatur entsteht, die Insekten tötet. Weniger Wär me in der Leuchte trägt auch zu deren Langlebigkeit bei und damit zur Verkleinerung des CO 2 -Fußabdrucks über den gesamten Lebenszyklus, denn eine Leuchte, die ther misch gesund ist, hält einfach länger.“ Wer also in diesen Tagen ein Flutlicht-Projekt in An griff nimmt, muss sich mit einer ganze Reihe von Themen beschäftigen, die über die reine Ausleuchtung des Spielfel des, der Wege durch den Park zur Anlage oder etwa auch der Fassade hinausgehen. Aber die Anforderungen sind klar be schrieben – und die Branche steht dem Kunden beratend zur Seite, auch was die Fördermöglichkeiten betrifft. Es bleibt, wie nahezu bei jedem kommunalen Sportstätten-Thema, zu erwähnen, dass der Wettbewerb der Bieter nicht allein über den vordergründig billigsten Kaufpreis entscheiden werden sollte. Zu viele Aspekte spielen eine Rolle. Und insbesondere die Angaben der Hersteller zu der über die Hitzeentwicklung in der Leuchte verminderte Leistungsfähigkeit und Lebens dauer, und damit verknüpft die Bereitschaft zur Hersteller Garantie, gehören mit in den Entscheidungsprozess. Im Übrigen sollte sich niemand, der die technischen Kennwerte von Flutlicht-Installationen in großen Profi Stadien zu Gesicht bekommt, über die dort angegeben Zahlen wundern: das für TV-Übertragungen optimier te Flutlicht wird weiterhin bei Farbtemperaturen von 5.000 bis 6.000 K bleiben. 

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