Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024
INFRASTRUKTUR
te vielfältiger denn je – und dies mit LED-Technologie umweltfreundlicher und sparsamer denn je. Die Planung für eine Sportstätte geht ab einem gewissen Punkt immer in die kommunale Beleuchtung über. Ein übergeordnetes Lichtkonzept ist daher nicht überall anzutreffen; es handelt sich schlicht um unterschied liche Kompetenzen und Zuständig keiten. Dabei dient die Beleuchtung unterschiedlichen Zwecken – wobei eine gute Beleuchtung am Ende im mer im Interesse aller liegt. Zuerst sei die aktive und passive Sicherheit genannt. Hohe Personenzahlen und das Aufeinandertreffen von PKW-Ver kehr, Radfahrern und Fußgängern er fordern zwingend, dass die Wege gut beleuchtet sind. Insbesondere in den dunklen Wintermonaten mit wenig Tageslichtanteil und der Gefahr von Frost und Vereisung der Wege. Nichts von alledem wird in der Lichtplanung dem Zufall überlas sen. Die DIN EN 13201 umfasst alle denkbaren Aspekte und regelt die Beleuchtung aller erdenklichen Be leuchtungssituationen und Sehauf gaben. In der Beleuchtungs-Norm werden die örtlichen Gegebenhei ten in mehreren Schritten klassi fiziert und Gütemerkmale für die Beleuchtung festgelegt. Die Vorgehensweise zur Ermittlung der lichttechnischen Anforderungen im Überblick: 1. Einordnung und Klassifizierung des Verkehrsweges in die Beleuch tungssituationen A1 bis E2 nach DIN 13201-1 2. Ermittlung der Beleuchtungsklas se anhand der betreffenden Basis- und Zusatztabellen (1.4-13) nach DIN 13201-1 und DIN EN 13201-2. 3. Bestimmung der lichttechnischen Anforderungen an die Beleuchtung gemäß Tabellen 1.4-16 bis 1.4-18.
Die DIN-Tabelle zu Punkt 1 ordnet jeglichen Verkehr auf der Y-Achse in 12 Geschwindigkeitsbereiche (A1 – E2) und auf der Y-Achse in Parameter wie Nutzergruppen ein. Diese Sortie rung deckt vom motorisierten Verkehr bei >60 km/h, in dem Nutzer wie Rad fahrer und Fußgänger ausgeschlossen sind, stufenweise bis zur Fußgängerzo ne mit Schrittgeschwindigkeit, in der motorisierter Verkehr ausgeschlossen ist, alle Grundsituationen ab, für die jeweils passende Beleuchtungskon zepte anzuwenden sind. Weitere Tabellen dienen dazu, die Anforderungen an die zu beleuchtende Situation näher zu spezifizieren und verschiedenen Beleuchtungsklassen zuzuordnen. In den Zusatztabellen werden weitere Bewertungskriterien zur Klassifizierung eines Verkehrs Systematische Planungsschritte
Bild: licht.de/Signify
Hell beleuchtetete Verkehrsflächen werten die Sport-Anlage auf.
weges ermittelt, die gegebenenfalls zu höheren Anforderungen an die Beleuchtung führen können – bei spielsweise bestimmte Konfliktzonen, parkende Fahrzeuge am Fahrbahn rand, visuelle Einflüsse im Gesichts feld (z. B. Werbedisplays), die generelle Leuchtdichte der Umgebung. In der Lichtplanung ist die so ge nannte „Konfliktzone“ ein zentraler Begriff. Wo sich verschiedene Ver kehrsteilnehmer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten begegnen, drohen auch Konflikte – bis hin zu Kollisionen. Solche Konfliktzonen, etwa Kreuzun gen, Kreisverkehre, Einmündungen oder Querungshilfen für Fußgänger, lassen sich durch höheres Beleuch tungsniveau entschärfen. Moderne Lichtmanagement-Systeme wiederum tragen dazu bei, das Beleuchtungsni veau und damit den Stromverbrauch jederzeit flexibel steuern zu können, wo die Frequentierung hauptsächlich zu Stoßzeiten erfolgt. Anhand der durch die Norm vorge gebene Klassifizierung und mit Tabel len und Formularen als Planungshilfen kann der Lichtplaner die geeigneten Leuchtentypen, Lichtpunkthöhen und spezifischen Charakteristika der An lage bestimmen. Hierbei fließt auch das Thema Umwelt, Emissionen und Nachhaltigkeit mit ein. Künstliches Licht durch Straßenbeleuchtung, an gestrahlte Bauwerke, Flutlicht
Bild: licht.de/Trilux
Gutes Licht sorgt auf dem Radweg für Sicherheit.
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