HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

Das sind Aufgaben, die Kromer zuvor selbst geleistet hat. Hält Ihnen das den Rücken frei für andere Dinge? M eckes : Ich trage die Gesamtver antwortung, bin ein Teamplayer und möchte mit allen gemeinsam erfolg reich sein. Zudem werde ich auch mein internationales Netzwerk einbringen. Ihre ersten beiden Highlights werden die Frauen-EM im Dezember und die Männer WM im Januar sein. Ich gehe davon aus, dass Sie vor Ort sein werden. M eckes : Ganz sicher. Bei den inter nationalen Turnieren werde ich in der Regel anwesend sein. Das sehe ich als meine Aufgabe als Vorstand Sport. An dem dicht gedrängten Terminkalender werden aber auch Sie nicht viel ändern können, nicht wahr? M eckes : Ich gehe davon aus, dass Sie den Männerbereich ansprechen. Das liegt daran, dass die Bundesliga ein absolutes Topprodukt ist im Ver gleich zu anderen europäischen Ligen. Dort brauchen die internationalen Topclubs die Europacup-Spiele und können gleichzeitig ihren Topspielern in der Liga Pausen gönnen. Das geht in Deutschland nicht. Ich sehe aber noch Möglichkeiten, das zumindest etwas zu entschärfen. Zum Beispiel? M eckes : Man könnte im dicht ge drängten Olympiajahr jenen europäi schen Nationalmannschaften, die bei Olympia dabei sind, die Qualifikation zur nächsten Europameisterschaft ersparen und diese als Teilnehmer setzen. Dann wären diese Nationen nicht gleich wieder unter Druck und könnten hochbelasteten Spielern et was Pause geben. Veränderungen ge hen derzeit nur in den vorhandenen Strukturen, hinter denen dann auch internationale Vermarktungsverträ-

gut. Ich habe neben meiner Bun desliga-Vergangenheit in Dormagen einen betriebswirtschaftlichen Back ground, komme also nicht aus der sportwissenschaftlichen Richtung. Und ich habe Erfahrungen mit einem anderen Verband gemacht, die ich nun einbringen kann. Ihr Vorgänger ist zwar freigestellt, aber bis zum Jahresende noch im Vertrag. Haben Sie Kontakt? M eckes : Wir kennen und respektie ren uns schon sehr lange und haben nach der Bekanntgabe auch miteinan der telefoniert.

Platz 20 verbessern konnten. Dann aber ging es nicht mehr weiter. Erst nach Gründung der Akademie kamen die nächsten Verbesserungen, viele Talen te wählten auch den Weg ins Ausland. Allerdings ist es so, dass sich der Frau enhandball in der Schweiz auf einem tieferen Niveau befindet und die höchste Liga reinen Amateurstatus aufweist. M eckes : Ja, aber dabei gilt auch: Je professioneller die Vereine sind, bei denen die Spielerinnen unter Vertrag stehen, umso schwieriger ist es, die Clubs von diesen Projekten zu über zeugen. Aber es ist aus meiner Sicht der einzige Weg. In der Schweiz hat sich der weibliche Handball inner halb von nur drei Jahren im Nach wuchs-Ranking von Platz 22 in die Top 10 verbessert. Insofern kann man mit solchen Projekten viel bewe gen. Zudem dürfen wir den Anschluss nicht verlieren, weil in einigen ande ren Ländern wie beispielsweise Un garn diese Akademieprojekte schon realisiert worden sind. Dazu bedarf es aber neben allen erwähnten Punk ten auch eines guten Austauschs mit den Vereinen. Ihre Erfahrung mit der Schweizer Aka demie war wohl auch ausschlaggebend bei der Personalentscheidung zu Ihren Gunsten. M eckes : Das könnte ein Punkt ge wesen sein. Weil sich der Schweizer Handball in der jüngeren Vergangen heit gut entwickelt hat und weil ich die Schweiz in zwei internationalen Kommissionen vertreten habe, war allerdings ohnehin immer ein enger Kontakt zum DHB da – verbunden mit gegenseitiger Wertschätzung. Die Gespräche waren von daher von Beginn an sehr vertrauensvoll und Da haben Sie in Deutschland bessere Be dingungen vorgefunden, oder?

„ NATÜRLICH WERDEN DIE NATIONALMANN- SCHAFTEN EIN GROSSES

THEMA FÜR MICH SEIN “

Werden Sie andere Schwerpunkte als Axel Kromer setzen? M eckes : Ich habe sicher ein anderes Profil, kann aber diesbezüglich nur über mich reden. Natürlich werden die Nationalmannschaften ein großes Thema für mich sein. Und so wie die Männer mit Benjamin Chatton einen Manager haben, sollen auch die Frau en eine Managerin erhalten, sodass es für alle Bereiche eine direkt zugeord nete Leitungsfunktion gibt. Gibt es bereits Kandidaten für diese Position? M eckes : Wir befinden uns in der Evaluierungsphase.

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