HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

ge, aus denen sich Verpflichtungen ergeben, stehen.

Können Sie Spieler verstehen, die der Na tionalmannschaft den Rücken kehren, um am Ende ihrer Karriere noch ein Profijahr mehr spielen zu können? M eckes : Ich glaube nicht, dass viele Spieler so denken. Nehmen Sie bei spielsweise einen Domagoj Duvnjak in Kiel, der bei Großanlässen immer dabei ist, aber mit 36 Jahren noch im mer in der Bundesliga spielt. Für die meisten ist die Nationalmannschaft das Größte. Das muss auch so sein, und auf diese Spieler muss man setzen. Schließlich sind das die wichtigsten Events mit den größten TV-Zuschau erzahlen. Das ist ein Produkt, das der Handball braucht – auch jährlich, weil die Aufmerksamkeit bei keiner ande ren Veranstaltung größer ist. Probleme, die Sie in der Schweiz nicht hat ten. Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Un terschiede zwischen beiden Verbänden? M eckes : Die Abläufe sind vergleich bar. In der Schweiz waren die Ent scheidungswege manchmal kürzer. Im Nachwuchs wurde viel Wert auf bio logische Entwicklungsstufen gelegt. Beim DHB gehen wir in eine ähnliche Richtung. Ich kann aber immer wieder Sichtweisen aus einem anderen Sport system mit einbringen. M eckes : Ich habe mich damals ganz normal beworben. Nach meinem Kar riereende und dem Abschluss meines Studiums habe ich ein großes Logis tikprojekt geleitet und bin dann zufäl lig auf die Stellenausschreibung des SHV gestoßen. Nach einigen Treffen wurde ich vom dortigen Präsidium gewählt, wobei die Position des Sport direktors neu geschaffen wurde. Ich Wie sind Sie eigentlich zum Schweizer Handballverband gekommen?

Foto: imago

20 Jahre ist es her: Ingo Meckes als Spieler der TSG Oßweil

habe Pionierarbeit leisten und Teil spannender Umstrukturierungspro jekte sein dürfen. Als ich anfing, gab es zehn Personen, die im Verband tä tig waren, als ich aufhörte, waren es über 30. Ich habe nach fast 13 Jahren aufgehört, weil ich es als richtigen Zeitpunkt erachtet habe, etwas Neues zu machen, ohne zu wissen, was es ge nau sein wird. Sie werden im Verband, in der Liga und im Umfeld auf persönliche Befindlichkeiten treffen. Kann man sich darauf vorbereiten? M eckes : Ich denke, das gab es auch bei meiner letzten Tätigkeit. Hier wie dort

 planen die Nationalmannschaften ihre Termine um die Vereine herum, aber auch gemeinsam mit ihnen. Der nächste große gemeinsame Berührungspunkt ist das Schiedsrichterwesen, zudem rückt aufgrund der internationalen Erfolge auch das Thema Beachhandball mehr in den Fokus. Dabei können auch mal Konflikte entstehen, auch wenn die HBL ein anderer Player ist als die Schweizer Liga. Man wird mit unterschiedlichen Menschen und Charakteren umgehen dürfen. Mein Ansatz ist eine direkte und ehrliche Kommunikation. Wichtig ist, dass man miteinander, und nicht über einander redet. Arnulf Beckmann

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