HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

„Das beste Teambuilding ist Erfolg!” Ende November beginnt die Frauen-Europameisterschaft in Ungarn, der Schweiz und in Österreich. Bundestrainer Markus Gaugisch und sein Team wollen dann ins Halbfinale – wieder einmal. M arkus Gaugisch ist derzeit ein vielbeschäftigter Mann. Als Bundestrainer der Frauen

das eine erste kleine Zwischenstation, wenn man es positiv ausdrücken will. Das gelang gegen die Niederlande sehr gut (27:23), gegen Norwegen fast (30:32) und gegen Dänemark über haupt nicht (19:34).

spielerin derzeit nimmt. „Das ist schon eine Dauerbeschäftigung, die unheim lich viel Zeit in Anspruch nimmt”, so Gaugisch. „Aber Videostudium und Spielbesuche gehören zu diesem Job.” Auf halber Strecke zwischen dem Olympia-Turnier in Paris und Lille und dem kontinentalen Kräftemessen zum Jahresende durften die deut schen Handballdamen erstmals auch am Golden League-Turnier in Norwe gen teilnehmen. Zum ersten Mal nach dem Viertelfinal-Aus gegen Gastgeber Frankreich hatte Gaugisch seine Spie lerinnen wieder um sich versammeln können. Also Kofferpacken und ab zum freundschaftlichen Kräftemessen mit den Giganten aus Dänemark, den Niederlanden und eben dem Gastge ber Norwegen, mithin eine veritab le Gelegenheit, Gelerntes und Form rund einen Monat vor Beginn der EM zu testen. Mehr noch: Die Einla dung zu diesem hochkarätigen Vie rerturnier, bei dem jeder gegen jeden spielte, war zudem ein Indiz, dass die internationale Handballwelt in der DHB-Auswahl wieder einen mehr als ernstzunehmenden Gegner sieht. Auf dem Weg, die Lücke zu den Topteams, zu denen sicher auch noch Frankreich und Schweden zu zählen sind, war

Nationalmannschaft steckt er gerade zwischen der abgeschlossenen Olym pia-Analyse und der gezielten Vorbe reitung auf die Europameisterschaft, die vom 28. November bis zum 15. De zember in Ungarn, der Schweiz und in Österreich stattfinden wird. Insofern ist sein Hauptbetätigungsfeld, fernzu sehen. On Demand, versteht sich, weil sich der Chef-Übungsleiter der deut schen Ballwerferinnen nach eigener Aussage „so gut wie jedes Spiel meiner Spielerinnen” anschaut und ergänzt: „Eigentlich alle! Um ganz einfach up to date zu sein.” Das gilt für die Bundesliga-Begeg nungen ebenso wie für die internatio nalen Partien seiner Schützlinge. Zwei sind es mindestens am Tag, die nicht nur geschaut, sondern auch gleich ins entsprechende Analysetool gepackt werden. Darunter ist manchmal auch Männerhandball, „um mir taktische Finessen abzuschauen”. Und natürlich ist der Bundestrainer nach Möglichkeit auch in den Hallen der Republik vor Ort, um persönlich in Augenschein zu nehmen, welche Richtung die Form kurve einer jeden einzelnen National

HOCHKARÄTIGER TEST

Zuvor aber musste der Bundestrai ner im großen Stil Olympia analysie ren und die nötigen Schlüsse daraus ziehen, denn nichts ist offenbarender als die Leistung beim wohl wichtigsten Event dieser Sportart. Dass Gaugisch dabei differenziert, liegt auf der Hand, denn hinsichtlich des Ergebnisses der Turnierperformance, die letztlich mit dem Viertelfinale endete, hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Das ist das, was die Mannschaft kann – und das ist letztlich auch der Bereich, in dem sie sich im internationalen Ran king bewegt. Und ja, das letzte Spiel in der Runde der letzten Acht gegen den Gastgeber und gegen die allermeisten der rund 27.500 Besucher war mehr als ordentlich, sieht man einmal von der verkorksten Anfangsphase ab (3:9 nach zwölf Minuten). Insgesamt aber trübte vor allem der misslungene Auf takt gegen Südkorea den Gesamt- 

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