HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

 Fünf Neulinge gehörten zum 19-köp figen Aufgebot, das Bundestrainer Gaugisch nominiert hatte, und durften in der Nationalmannschaft vorspielen. Neben den beiden Rückraumspiele rinnen Nina Engel (HSG Bensheim/ Auerbach) und Nieke Kühne (HSG Blomberg-Lippe), die hinter Emily Bölk und Xenia Smits, laut Gaugisch, über „ein großes Repertoire” verfügt, fuhren auch die Kreisläuferinnen Jo lina Huhnstock (Buxtehuder SV), die in der vergangenen Saison bei einem Absteiger über 100 Tore erzielen konn te, und Marie Steffen (VfL Oldenburg, nachnominiert für die verletzte Lisa Antl) mit nach Norwegen. Torfrau Ma rie Weiss (TuS Metzingen) reiste – wie im Vorfeld der Maßnahme geplant und besprochen – nicht mit zur Golden League, um die weiteren Tage zum Training in ihrem Verein zu nutzen. „Wer sich entsprechend präsen- Denn dafür ist die Zeit, die er ge meinsam mit der Mannschaft hat, zu sehr begrenzt. Die nächste Mög lichkeit, sich mit den Topnationen zu messen, ist die anstehende EM. Inso fern war die Golden League eine der wenigen Gelegenheiten, das in der Analyse zutage Geförderte zu testen. Bis zum Treffen in Großwallstadt, dem anschließenden Lehrgang und den drei Härtetests hatten die Spielerinnen noch voll im Saft von Meisterschaft, Pokal und internationalem Clubwett bewerb gestanden. „Die Verantwor tung, die angesprochenen Dinge zu verinnerlichen, liegt bei den Spiele rinnen. Unterstützt werden sie dabei von den Trainerinnen und Trainern, die täglich mit ihnen arbeiten”, sagt Gaugisch, der davon überzeugt ist, den richtigen Weg in der Arbeit hin zu ei nem Halbfinale gefunden zu haben. FÜNF NEULINGE

Auswahl gezwungen, jeden Angriff auf den Punkt zu spielen. Allerdings ste hen die zahlreichen Spielerinnen der Konkurrenz bei großen internationalen Clubs unter Vertrag, die sich ständig in der Champions League mit den Bes ten messen. Bei den Däninnen, die bei Olympia aufliefen, gibt es nicht eine Spielerin, die lediglich in der dänischen Liga aufläuft. Und das gilt auch für an dere große Nationalmannschaften. „Auf diesem Niveau haben wir bisher nur wenige Spielerinnen”, so Gaugisch, der deshalb von seiner Mannschaft fordert, „sich in den Basics weiterzuentwickeln. Wie löse ich ein Zwei-gegen-Zwei offen siv oder defensiv, wie verteidige ich be stimmte Angriffsmittel, und wie kann ich diese Skills stabilisieren, damit ich sie in jeder Trainingseinheit direkt um setzen kann?“

eindruck, denn letztlich blieben in der Bilanz gerade mal ein Sieg aus sechs Spielen und die Erkenntnis, dass es wieder einmal nicht für die Medaillen spiele gereicht hat. „Es war unser Ziel, einen der Großen zu schlagen”, sagt der Bundestrainer nicht ohne ein wenig Enttäuschung in der Stimme. „Das ist uns leider nicht gelungen, auch wenn wir in einigen Spielen dran waren. In sofern ist das Viertelfinale okay, aber unsere handballerische Entwicklung hätte ich mir stabiler gewünscht.“ Am Beginn eines neuen Olympia-Zy klus haben sich die großen Ziele nicht verändert. Aufschließen zur Weltspitze, das ist der Auftrag für die nächsten vier Jahre – und gern auch schon früher. Denn während die großen vier Natio nen deutlich weniger Aufwand für ihre Tore betreiben müssen, ist die DHB

Foto: imago

Durchsetzungsstark: Xenia Smits

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AUSGABE #59 5/2024

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