HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024

Die Europameisterschaft im Dezember dieses Jahres und die Heim WM 2025 sind die nächsten großen Aufgaben für Emily Bölk , 26, und die Nationalmannschaft. Ein Interview. Der Weltspitze ein Stück näher kommen

Nach Olympia und vor der Europameisterschaft: Wo darf man den deutschen Frauenhandball aktuell verorten?

dass man diese Selbstverständlichkeit von Training auf allerhöchstem Ni veau und von Auseinandersetzungen mit den besten Spielerinnen der Welt in der Champions League mit zur Na tionalmannschaft bringt. Der Weg ist jedenfalls richtig, und oft sind es nur kleine Details, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Aber ich bin davon überzeugt, dass sich die vielen schmerzhaften Erfahrungen irgend wann auch auszahlen werden. Ich gehe davon aus, dass ein wie auch immer gearteter Auftritt bei der Golden League an diesen Hierarchien wenig bis gar nichts verändern wird. B ölk : Es ist das erste Mal für die deutsche Mannschaft, dass sie dabei sein darf. Aber in erster Linie ist das eine gute Gelegenheit auch für die Top teams, die erste Sieben weitgehend zu schonen und anderen Spielerin nen die Gelegenheit zu geben, sich zu präsentieren und zu testen. Dennoch werden das gerade für unsere Mann schaft sehr gute, sehr harte Testspie le werden. Man sollte die Ergebnisse nicht überbewerten, die Gegner aber auch keinesfalls unterschätzen. Egal, wer da letztlich auf der Platte stehen wird: Die können alle überragend Handball spielen. Für uns geht es dar-

Schweden sind, die die Spitze bilden. Wir haben gegen alle gespielt und konnten gegen keinen der vier gewin nen, waren aber zwei Mal sehr dicht dran. Daraus schließe ich, dass wir den einen oder anderen an einem sehr gu ten Tag auch mal schlagen können. Aber im Gesamtresümee heißt das eben auch, dass wir uns noch immer nicht auf eine Stufe mit diesen vier Nationen stellen können. Wir müssen unseren Weg konsequent weitergehen, dass wir es früher oder später schaffen, uns einen dieser vier Plätze zu sichern. B ölk : Uns fehlen die Erfahrungen aus Hunderten von Länderspielen, was andere Mannschaften uns vor aus haben. Vielen unserer Spielerin nen fehlen auch die Erfolge – egal ob auf Clubebene oder in der National mannschaft. Das ist ein ganz anderes Selbstverständnis, mit denen diese Mannschaften in ein großes Turnier gehen. Wir haben ja schon Große ge schlagen, aber uns fehlt die Konstanz auf diesem Level. Andererseits sind ja auch einige unserer Spielerinnen in den vergangenen Jahren jenen Schritt hin zu internationalen Topclubs gegan gen. Aber all das muss natürlich reifen, Was genau fehlt der Mannschaft denn noch?

E mily B ölk : Nach wie vor hinter der Weltspitze. OI ympia hat das mit Nachdruck gezeigt, dass es nach wie vor die vier Natio nen Norwegen, Frankreich, Dänemark u n d

Foto: imago

AUSGABE #59 5/2024

Made with FlippingBook Digital Publishing Software