HANDBALL inside | Ausgabe #59 5/2024
Fotos: Archiv Fotostudio Hesse, Aschaffenburg
Die erschöpften Sieger mit Keeper Manfred Hofmann (links)
Auch Zöll arbeitete später sehr gern mit Videosequenzen, um sei ne Spieler zu präparieren. Auch hier gibt es also durchaus eine Verbin dung zwischen den Meistertiteln auf dem Feld 1973 und in der Halle 1978, auch wenn Klühspies heute meint, „dass der Feldhandball ja eine völlig andere Sportart war. Das hatte mit 1978 eigentlich gar nichts zu tun.“ Er habe das Spiel auf dem Großfeld mehr als „Sommerfreizeitvergnügen“ empfunden, sagt er lachend. Auch wenn diese letzte Episode des Groß wallstädter Feldhandballs – der TVG zog sich nach dem Finale von Wetzlar vom Großfeld zurück – aufgrund der Wetterverhältnisse einen Hauch von Wasserball hatte. Erik Eggers wie ungewöhnlich diese Art der Vor bereitung seinerzeit noch war.
Erst auf dieser Basis seien die großen Erfolge in der Halle möglich gewe sen, die sich schon mit dem verlore nen Endspiel 1977 gegen Grün-Weiß Dankersen angekündigt und mit ei nem glorreichen Sieg am 6. Mai 1978 gegen den VfL Gummersbach begon nen hatten, möglich gewesen. Auf der anderen Seite nutzte TVG Coach Karrer vor dem Endspiel 1973 bereits Bewegtbilder aus dem Halb finalspiel TV Oppum gegen Kassel, um sein Team in einer „taktischen Lagebesprechung“ auf den Gegner vorzubereiten. „Wertvolle Hinweise gab es dabei für Abwehrspieler, denen immer wieder am Filmstreifen gezeigt wurde, in welcher Art der Finalgegner seine Angriffe gegen Oppum vorge tragen hatte“, berichtete die Deutsche Handballwoche. Was verdeutlicht,
Stenzel Bundestrainer wurde und die Kandidaten im Tor alle vier Wochen zu Lehrgängen eingeladen habe, er klärt Manfred Hofmann. Insbesondere das Stellungsspiel aber hatte er schon vorher im großen Tor im Feldhand ball geschult, das wie im Fußball 7,32 Meter breit und 2,44 Meter hoch war. „Wo ich im Tor zu stehen hatte, das brauchte mir nach den vielen Jahren im Feldhandball niemand zu erklä ren“, erzählt Hofmann. Die Trainingsintensität beim TVG habe sich erst ab 1976 wesentlich er höht, als Klaus Zöll das Traineramt übernahm, berichtet Sinsel. „Vorher hatten wir nur zwei- oder dreimal die Woche trainiert, mit Zöll steigerte sich der Takt auf vier Einheiten die Woche, und manchmal trainierten wir auch zusätzlich am Sonntag.“
AUSGABE #59 5/2024
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