Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024
LEICHTATHLETIK
Übersicht über Belagstypen gemäß DIN 18035-6: Eigenschaften und überwiegender Einsatzbereich 1 2 3 4
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6
1 2
Bauweise Belagstyp
wasserdurchlässig
wasserundurchlässig
A
B
C
D
E
Gießbelag, mehrlagig, (Massivkunststoffbelag)
3
Benennung
strukturbeschichteter Belag
schüttbeschichteter Belag
Schüttbelag, einlagig
gießbeschichteter Belag
4
Oberfläche
umhülltes Granulat, körnig EPDM-Granulat und PUR aufgespritzt
umhülltes Granulat, flachgelagert
Granulat mit sichtbarer Spitze eingestreut
5
EPDM-Granulat und PUR, geschüttet und vorgefertigt
PUR gegossen und EPDM-Granulat eingestreut
Oberschicht farbig
EPDM-Granulat oder Gummigranulat
Gummigranulat/ -fasern und PUR, geschüttet oder vorgefertigt
Gummigranulat/ -fasern und PUR, geschüttet oder vorgefertigt
6
–
Basisschicht
und PUR gegossen
7
Eigenschaften, überwiegender Einsatzbereich, Herstellungskosten
relativ verschleißfest, spikes unempfindlich, keine Farbver änderung durch Abrieb Kleinspielfelder, kombi nierte Anlagen, vorwiegend Tennisplätze
Griffig, relativ verschleißfest, relativ spikesunempfindlich
Relativ verschleißfest, relativ spikesunempfindlich
8
Griffig, verschleißfest, spikesunempfindlich
Eigenschaften
Laufbahnen, Anlaufbah nen, Kleinspielfelder, Kombinationsanlagen
Kleinspielfelder, kombinierte Anlagen, Tennisplätze
9
Laufbahnen und Anlaufbahnen
überwiegender Einsatzbereich
10
Kosten
45 %
60 %
65 %
65 %
100 %
Quelle: Eigene Darstellung nach DIN 18035-6
wasserdurchlässige Typ eignet sich tendenziell eher für den einfachen Sportplatz denn für das große Stadion mit Wettkampfbetrieb auf höherem Niveau und ist auch zum geringeren Anschaffungspreis zu bekommen. Die Spritzbeschichtung nutzt aller dings schneller ab, die Lebensdauer wird mit rund 7 Jahren angegeben. Typ A bis C werden vorwiegend im Schul- und Breitensport verwendet, also auch für Spielfelder und die Mischnutzung. Die Spritzbeschich tung eignet sich zudem besonders gut für Sanierungen bzw. das Retopping. Während der Belagstyp A noch spike fest und für die Leichtathletik gut ge eignet ist und auch IAAF-zertifiziert sein kann, handelt es sich beim Typ C um einen einfachen einschichti gen Aufbau, der je nach Stärke (ca. 10 – 20 mm) für das Kleinspielfeld oder als Fallschutz geeignet ist. Die Gießbeläge des Typs D bis F eignen sich hingegen für den Trai nings- und Wettkampfsport auf hö herem bis höchstem Niveau. Die Beläge sind widerstandsfähiger ge genüber mechanischer Einwirkung und den Einflüssen des Wetters, also bei regelmäßiger und sachgemäßer Pflege und Wartung jahrzehnte
lang verwendbar und mit allen ih ren Eigenschaften für die klassische Bezirkssportanlage ebenso empfeh lenswert wie für das Olympiastadion. In der Praxis wird Typ D vor allem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit meist gegenüber dem Typ E bevorzugt. Typ F ist in der DIN zwar erfasst, findet in der Praxis mit seiner Bauweise als einlagiger bzw. massiver Belag al lerdings kaum Verwendung. EPDM Granulate auch ohne Elastikschicht gemäß DIN 18032-2 mit hoher Ball reflexion und gelenkschonenden Eigenschaften werden auch als Ball- und Mehrzwecksportfelder (Multi sport) verbaut. Je nachdem, welche Sportart auf einer Anlage Priorität hat, sind auch Elastik- und Nutz schicht-Kombinationen verfügbar, die jeweils besonders gute spezifische Eigenschaften beim Kraftabbau und der Ballreflexion erreichen. Letztlich ist bei der Auswahl des passenden Belagstypen das spätere Nutzungskonzept und damit ver bunden auch der wirtschaftliche In vestitionsspielraum entscheidend – im Rahmen eines Laufbahn-Pro jektes ist der Einbezug erfahrener Experten daher bereits in der frühen Planungsphase sinnvoll.
höheren Preises, stellt sich der kom plett vorgefertigte Boden dar, der als Bahnenware installiert wird. Auf die mit einer Gitterstruktur geprägte Unterlage wird synthetischer und ge walzter Kautschuk vulkanisiert. Die wasserdichte Oberflächenstruktur ist hier nicht mehr körnig, sie gleicht eher einer grob geknüpften Matte. In Deutschland hat sich dieses System nichtdurchgesetzt, da hier die tradi tionelle, zuvor beschriebene Bauart eindeutig dominiert. Allerdings ist das Produkt der Herstellers Mondo von der Rolle fester Bestandteil bei Premium-Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen und auch eine feste Größe unter anderem bei IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften, da dies bereits seit 1987 eine Part nerschaft vorgibt. Die DIN 18035-6 sortiert die Kunststoffsportbeläge in sechs Be lagstypen von „A“ bis „F“. Typ A, B und C sind wasserdurchlässig, Typ D, E und F wasserundurchlässig. Anhand ihrer Machart lassen sich die Belagstypen grob verschiede nen Einsatzgebieten zuordnen. Der Belagstypen nach DIN 18035-6
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