Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024

DIE HERAUSFORDERUNGEN DES SPORTSTÄTTENBAUS Sportinfrastruktur muss sich immer im gesellschaftlichen Kontext und immer mehr auch in dem des Umweltschutzes bewähren. Kein Bauherr und Betreiber von Sportstätten-Projekten sollte sich allein auf Ingenieurleistungen und die Reproduktion von Standards verlegen. In vielen Punkten gilt es, umzudenken und neue Wege zu finden.

Bild: SC Brühl

S portanlagen, insbesondere über Jahrzehnte erhaltene Be standsanlagen von Vereinen in Städten und urbanen Ballungsräu men, liegen oft in den schönsten Ge genden – dort, wo es lebenswert ist, weil die Parks und Grünflächen, in die sie sich einfügen, zur Erholung und Freizeitaktivität einladen und sich dies auch in die gewachsenen städte baulichen Konzepte einfügt. Diese bevorzugte Lage ist Segen und Fluch gleichermaßen: Die meisten Naherholungsgebiete, die früher noch am Stadtrand lagen, sind mittlerweile von dichter Wohnbebauung umzin gelt; wo die Lage besonders schön ist, entstehen Begehrlichkeiten konkurrie

„Eine Sportentwicklungs planung, die sich konsequent an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, findet immer gute Lösungen.“

render Interessenträger. Dass auch der Umweltschutz mit seinen Richtlinien für Bestandsanlagen, die saniert oder ausgebaut werden sollen, ein enges Korsett schnürt, mag auf den ersten Blick absurd wirken – doch geschützte Vogelarten oder Waldbewohner sowie auch Wasserschutzgebiete können mit dem Freizeitverhalten der Menschen wenig anfangen. Und es sind auch die Menschen selbst, die einander das Leben schwer machen. So zählen Licht- und Lärmemissionen, die von Sportstätten ausgehen, zu den K.o.- Kriterien, wenn Bau- und Betriebsge nehmigungen auf der Kippe stehen. Aus den heute höher denn je pri orisierten Kriterien des Themenkom-

Prof. Dr. Robin Kähler, IAKS

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