Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024
SPORTRASEN
noch in wenigen Profi-Stadien automa tisiert gemäht wird, hat unterschiedli che Gründe – fast alle Vorbehalte, die sich lange hielten, sind allerdings auch hier mittlerweile ausgeräumt.
allem beim Naturrasen, gilt, dass nach wie vor intensive Pflegemaßnahmen mit schwerem Gerät (das sich oft im Besitz beauftragter Dienstleister be findet) geleistet werden müssen, die tägliche bis regelmäßige Unterhalts pflege aber im Mähen besteht.
Satelliten-Navigation und systematischer Schnitt
Wirtschaftlichkeit hat sich erwiesen
Esmat Pieck, Marketing Manager Pro Robotics bei Husqvarna, nennt wichtige Entwicklungsschritte aus der jüngeren Vergangenheit, die dazu bei tragen konnten: „Ein wichtiger Schritt war das ‚Exact Positioning Operating System‘, kurz EPOS. Diese satelliten basierte Technologie erlaubt es den Geräten, ohne physische Begrenzung, auf die sie früher angewiesen waren, zu arbeiten. Im Profi-Sektor und der ge werblichen Rasenpflege hat CEORA™ den nächsten Entwicklungsschritt für den Einsatz als Großflächenmäher herbeigeführt. Diese Mäher erzielen heute beste Ergebnisse mit systema tischem Schnitt in Bahnen. Auch der kleine Automower 550 EPOS kann das schon und der AM 550 EPOS mit dem Fairway-Kit. Drittens haben wir Entwicklungsarbeit in die Mähtech nik für Golfplätze investiert, so dass wir die Schnitthöhe bei den CEORA Mährobotern von 10 mm aufwärts in Schritten von einem mm nach Bedarf präzise einstellen können. Wer auf dem Golfplatz besteht, besteht über all. Deswegen ist es uns sehr wichtig, hier Maßstäbe zu setzen.“ Vergleichbare Weiterentwicklun gen bei allen Herstellern sorgen nun für einen nachhaltigen Aufwärtstrend und beim Kunden endgültig für eine Akzeptanz und Bereitschaft zu ent sprechenden Investitionen. Es sei auch erwähnt, dass für die Kunstra senpflege heute ebenfalls autonome Geräte auf dem Markt sind und damit der Bedarf an schweren Traktoren und Schleppgeräten ebenfalls zurück gefahren werden kann. Hier, wie vor
Dass die Roboter kleiner und leich ter sind, liegt auf der Hand – aber wie steht es um deren Nachhaltigkeit in allen Belangen von der Wirtschaft lichkeit für den Betreiber bis hin zu der ökologischen? Die Fachleute sind sich heutzutage darin einig, dass die Nachhaltigkeit insgesamt gegeben ist. Hierfür gibt es mittlerweile Erfah rungswerte und Zahlen. Dr. Harald Nonn, Vorstand bei der Deutschen Rasengesellschaft und Experte bei EUROGREEN, berichtet: „Wir haben mit EUROGREEN vom Öko-Institut eine Studie durchführen lassen, die unseren CutCat mit dem klassischen Aufsitzmäher verglich. Das Ergebnis war, dass man hier bei der Hauptpflege für Naturrasenplätze, dem Mähen, die Kosten um rund 50 % reduzieren kann. Dies gilt für den Amateurbereich, wo es auch von besonderer Bedeutung ist, da die Bereitschaft zu Ausübung des Eh renamtes nachlässt und aus dem Ver ein heraus weniger Aufgaben erledigt werden können. Die Vergabe an einen Dienstleister ist teuer. Für Kommunen, die beispielswei se 10 Plätze betreiben, ist es aber eine Einzelfallentscheidung, welches In vestitionsvolumen man leisten kann und will. Für einen oder zwei Plätze reicht ein Roboter. Bei mehr Fläche muss man am Standort prüfen, ob man mehrere Automower anschafft oder die bestehende Mähkolonne wei terfahren lässt.“ Dominic Heiler vom Sportplatz bau-Unternehmen heiler GmbH &
Bild: Husqvarna
Systematisches Mähen mit dem Automower.
Auf infrastruktureller Seite sind die Voraussetzungen, um ein über greifendes Mäher-Netzwerk zu be treiben, heute in der Regel gegeben. In den Städten sind Schlüsseltechno logien wie 4G RTK-GPS mittlerweile verfügbar. Es kann also überall eine Basis-Station mit einer Reichweite von 15 km eingerichtet werden. Die Basis sendet die Korrekturdaten mit Hilfe der 4G Daten an einen Webser vers. Ganze Roboterflotten können so über eine einzelne Basis bedient werden. Auf diesem Weg können CO. KG, das über zahlreiche Projekte im kommunalen Bereich und Profi Fußball Einblick in alle Belange des Greenkeeping hat, meint: „Es ist als langfristiger Trend klar abzusehen, dass Mähroboter auf jeden Fall über all zum Einsatz kommen werden, wo Sportrasen gepflegt wird. Gerade wenn eine Stadt eher wenige Plätze zu be treuen hat, zeigt sich dann auch die Nachhaltigkeit, indem man sich wenig ausgelastete Traktoren und Mähdecks sparen kann. Die Investitionen, um auf diese Weise einen kommunalen Fuhr park zu ersetzen, wären derzeit noch zu hoch. Aber mit der Zeit werden sich die Roboter endgültig durchsetzen.“ Funk: Infrastruktur in den Kommunen steht
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