Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024
SPORTRASEN
Benzin angetrieben werden. Solche Maschinen bringen aber auch schon in der Produktion einen viel höheren CO 2 -Ausstoß mit als die Roboter mit ihrer Leichtbauweise aus Aluminium und Kunststoffen.“ Hinsichtlich der Lebenserwartung von Mährobotern liegen laut Beck mittlerweile ausreichend Erfahrun gen vor, um sagen zu können, dass sie in etwa mit den Traktoren gleich auf liegt. Es gebe relativ wenige Ver schleißteile, und sowohl Traktoren als auch Roboter würden kalkulatorisch gleichermaßen auf 10 Jahre gerech net – bzw. über 5 bis 6 Jahre in der Finanzbuchhaltung, wobei die Le bensspanne aber länger anhält. Dafür, dass die gegebene Lebensspanne von den Betreibern voll ausgenutzt wird, spricht, dass es nur einen sehr über schaubaren Gebrauchtmarkt gibt. Dieser wird laut der Einschätzung von Beck vornehmlich von Besitzern gespeist, die vorzeitig ihre Flotte auf RTK-Roboter erneuern. Und wo Gerä te endgültig außer Betrieb gehen, wer den bestimmte Komponenten noch als Ersatzteile ausgeschlachtet. Die Entwicklung der konventio nellen Geräte zu Rasenpflege wurde fortgeführt, während der Boom der Roboter in Gang kam. Somit sind sie ebenfalls energieeffizienter geworden – doch speziell im Sportplatzbereich haben die Roboter, wobei neben den Mähern auch autonome Geräte zur Kunstrasenpflege zu erwähnen sind, mittlerweile so viele Vorteile, dass sich die Fachwelt weitgehend darin einig ist, dass die Mähroboter weiterhin ei nen starken Schub haben und die Ver einswelt nach und nach vollständig umsteigen wird. Lediglich Standorte, wo die Pflege nicht regelmäßig aus geführt wird oder beispielsweise ein einzelner Platz problemlos von einem bestehenden Traktor übernommen werden kann, mögen keinen Bedarf sehen. Es wäre durchaus auch denk
bar, den klassischen Traktor ebenfalls als autonomes Gerät auszustatten, nur sehen die Hersteller hierfür offen bar keinen Markt.
Gemeinden Kosten sparen. Alternativ können WLAN RTK-GPS Basis-Stati on aufgestellt werden, die eine Reich weite von max. 500 m haben und um die 2.100 Euro kosten. In Großstädten bräuchte man unter Umständen meh rere davon, jedenfalls bekommt man die Fläche sicher abgedeckt. Generell ist festzustellen, dass die Industrie die Bilanz zugunsten der Roboter noch weiter verbessern konn te. Die Fähigkeit zum systematischen Mähen hat die Flächenleistung noch erhöht, während dabei der Verschleiß abgenommen hat. Früher konnte ein Gerät maximal zwei Plätze bearbei ten, heute schafft ein Roboter bis zu vier Plätze. Die Effizienz ist erheblich gestiegen, und schon ab zwei Plät zen lohnt sich die Anschaffung eines Mähroboters sofort. Gesteigerte Effizienz
Vorteile für die Rasenqualität
In Bezug auf Tendenzen in Sport platzbau und -pflege, die sich aus Nachhaltigkeitsaspekten unter dem Eindruck des Klimawandels ergeben, erwähnt Andreas Beck, dass „der mit dem Roboter gemähte Rasen 20% we niger Düngemittel benötigt, da das Ge rät den Rasen durch die kontinuierliche Bearbeitung verdichtet und damit eine höhere Speicherfähigkeit von Feuchtig keit und Nährstoffen erzielt sowie und das fortwährende Mulchen mit Grün schnitt die Nährstoff-Versorgung ver bessert“. Dies gelte auch für neuartige Rasenmischungen, mit denen man heu te und in Zukunft auf geänderte Rasen Anforderungen reagieren wird. Mit der Möglichkeit, den Arbeits bereich der Roboter auch kabellos, per GPS und Funkstation, abzustecken, ist der Material- und Arbeitsaufwand für die autonomen Pflegegeräte wei ter gesunken. Sofern die Kalkulation ergibt, dass sich die Investition lohnt – ggf. in Verbindung mit weiteren An wendungen – können Betreiber auch in Erwägung ziehen, den Energiever brauch der Roboter über eine Photo voltaik-Anlage zu bedienen. Bei den Robotern ist die Technik den Experten zufolge mittlerweile so weit, dass das Format der Geräte grund sätzlich ausentwickelt ist, also keine nennenswert anderen Formate oder auch Gewichtsklassen mehr zu erwarten sind. „Wer sich heute für einen Mähro boter entscheidet, hat die Sicherheit, dass das eine zukunftssichere Investiti on ist“, sagt Andreas Beck. Es gebe bei den Akkus, die allerdings bereits auf ho hem Niveau lägen, noch etwas Potenzi al, aber echte Game Changer seien jetzt nicht mehr zu erwarten.
Bild: ECHO Motorgeräte
Längst ist automatische Mustermähen möglich.
Im Sinne der Nachhaltigkeit ist aber auch die Bauweise dieser Geräte von Vorteil. „Roboter sind viel einfa cher gebaut und haben viel weniger Teile als konventionelle Traktoren und Spindelmäher“, sagt Andreas Beck, Geschäftsführer von ECHO Motorge räte. „Die sind auch viel schwerer und haben Motoren, die mit Diesel oder
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