Sportplatzwelt | KOMPENDIUM SPORTPLATZ | 4. AUFLAGE | 2024

Beregnungsschema Um eine möglichst hohe Gleichmäßigkeit trotz sich überschneidender Wurfweiten von Voll- oder Teilkreisregnern zu erreichen, haben sich verschiedene, auf die Dimensionen des jewei ligen Spielfelds zugeschnittenen Konstellatio nen aus Regneranzahl und -position bewährt. Die Wahl eines Beregnungsschemas ist dabei nicht nur eine Kostenfrage: So müssen z. B. auch einzustellende Wurfweiten mit dem er reichbaren Fließdruck der Regner in Einklang stehen. Auch sind hinsichtlich Anordnung und Anzahl der Regner unter den Platzwarten wie auch Herstellern durchaus unterschiedliche Auffassungen vertreten.

Bild: Sportplatzwelt

Stresszone Strafraum mit hoher Abdeckung.

Empfehlungen für die Beregnung

weiten Spanne – etwa zwischen unter 50 l/m² und 250 l/m², je nachdem, ob sich die Anlage in einer Lage vielen oder wenigen Niederschlägen befindet (siehe Tabelle). Nicht allein aus wirt schaftlichen Gründen ist es von Be deutung, das jeweils optimale Maß zu ermitteln: Wer kontinuierlich zu groß zügig beregnet, erhält einen morasti gen, für Schimmel anfälligen Rasen. Wer zu häufig mit zu wenig Wasser beregnet, wird hingegen bald die Folgen des fehlenden Feuchtigkeitsdepots im Boden beklagen und eine verminderte Scherfestigkeit des Systems feststellen. Grundsätzlich gilt für die Beregnung: Lieber selten mit ausreichenden Wasser als oft mit geringen Mengen. Die Häu figkeit hängt von der Bodenart und dem Pflanzenbestand ab. Wichtig ist, dass die Wassermenge zur wurzeltiefen Be feuchtung ausreicht. Nur dann bleiben die Wurzeln in tieferen Bodenschichten und die Gräser ausreichend scherfest. Bei Beregnung mit zu wenig Wasser verflacht das Wurzelwerk. Unter Berücksichtigung aller genannter Faktoren empfiehlt sich die Installation einer automatischen Versenkregneranlage. Diese wird so programmiert, dass sie die richtige Wassermenge zum besten Zeitpunkt abgibt. Darüber hinaus können et liche Arbeitsstunden von Mitarbei tern eingespart oder diese effizienter eingesetzt werden. 

Der optimale Beregnungszeitpunkt liegt kurz vor dem Welkebeginn der Gräser. Dieser ist erkennbar durch eine Blau-Graufärbung und eingeroll te Blätter. Im Regelfall sollte während der Spielsaison spätestens eine Bereg nung bei erkennbarem Welkebeginn der Rasendecke durchgeführt werden. Grundsätzlich wird während der Nacht oder in den frühen Morgenstunden beregnet. Verdunstungsverluste und Windabdrift sind dann am gerings ten. Durch eine Beregnung am Tag könnte zudem die für die Vegetation wichtige Bodentemperatur abgesenkt werden. In manchen Gegenden stehen im Versorgungsnetz zu diesen Zeiten auch mehr Kapazitäten bei höherem Wasserdruck zur Verfügung. Die Be regnung ist bei Rasensportplätzen spätestens 4 Stunden vor Benutzung zu beenden, um die Tragfähigkeit des Spielbelags nicht einzuschränken. Die Frage, welche Menge an Was ser pro Beregnung bei welchen Tem peraturen erforderlich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie ist abhängig von den örtlichen klimati schen Bedingungen (siehe Tabelle). Fallen natürliche Niederschläge, sind diese mit einzuberechnen. Hilfestel lung leistet ein Regensensor. Der Wasserbedarf eines Sport platzes pro Jahr liegt innerhalb einer

Beispiel 10+2

Minimalberegnet

Maximalberegnet

Beispiel 16+8

Maximalberegnet

Minimalberegnet

Beispiel 10+3

Minimalberegnet

Maximalberegnet

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